Stefan Back in den Medien
Wir alle streben nach einer hohen Lebensqualität.
Die Gesundheit ist die Basis dafür, die Freiheit das Ziel.
DIE INTERVIEWS
Interview von Stefan Back beim Stuttgarter Wochenblatt
11.01.2007
Moment mal. Ohne Angst Nichtraucher werden?
SSchluss mit dem Rauchen! Wie schaff‘ ich das?
In der Silvesternacht wurde es tausendfach geschworen: „Im neuen Jahr werde ich mit dem Rauchen aufhören, ganz bestimmt!“
Viele Menschen nutzen den Jahresanfang, um unliebsamen Lebensgewohnheiten ein Ende zu bereiten. Leider ist es nicht immer einfach, den gefassten Vorsatz auch in die Tat umzusetzen.
Vielleicht hilft ein Nikotinpflaster oder ein Kaugummi aus der Apotheke? Soll man sich hypnotisieren oder akupunktieren lassen? Oder zuerst einmal eine Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten machen?
Beim Auflegen eines täglich zu erneuernden Pflasters dringt das Nikotin über die Haut in den Körper ein und verhindert so die gefürchteten Entzugserscheinungen. Ebenso funktioniert ein Nikotinkaugummi, bei dem das Nikotin seinen Weg über die Mundschleimhaut in den Organismus findet. Die Entwöhnungserscheinungen sind aber meist nicht das Schlimmste an der Raucherentwöhnung, da der körperliche Entzug nach zwei bis fünf Tagen abgeschlossen ist. Es reicht leider nicht aus, bloß ein Pflaster aufzukleben und dann in passiver Erwartungshaltung zu denken, damit könne man eine über viele Jahre antrainierte Gewohnheit spielend wieder loswerden.
Der Prozess der psychischen Abhängigkeit dauert mindestens zwei bis drei Monate, da ständig Situationen kommen, in denen man mit der so lieb gewordenen Gewohnheit wieder konfrontiert wird. Die Entwöhnung vom Rauchen ist also in erster Linie eine Sache des eigenen Willens, der inneren Einstellung und des entschiedenen Willens, das Verhalten verändern zu wollen.
Dazu braucht man vor allem ein gezieltes, individuelles Programm, also eine Strategie, die einem hilft durchzuhalten. Eine solche entwickelte der Birkacher Stefan Back, der im letzten Jahr im Verlag Solera-Edition das Buch „Ohne Angst Nichtraucher werden“ veröffentlichte.
„Viele Raucher versuchen verzweifelt, mit allen möglichen Methoden das Rauchen aufzugeben, werden immer wieder rückfällig und verlieren zum Schluss jegliches Selbstbewusstsein“, sagt Stefan Back, der selbst mit 16 Jahren anfing zu rauchen und 22 Jahre lang rauchte. Zum Schluss bis zu zwei Schachteln am Tag! „Ich versuchte zweimal mit dem Rauchen aufzuhören, nach schweren Entzugserscheinungen gab ich immer noch am ersten Tag auf. Ich war mir zwar sicher, dass mich die Zigaretten eines Tages umbringen würden, aber ich konnte mir auf der anderen Seite nicht vorstellen, jemals davon wegzukommen. Dies änderte sich schlagartig Mitte September 1999 nach einem Besuch der Ausstellung Körperwelten. Ich sah die schwarzen Raucherlungen der Plastinate und dachte nur noch: Was tust du dir bloß an? Mein Schalter war umgelegt und mein Leidensdruck so groß wie nie. Ein paar Tage später drückte ich meine letzte Zigarette aus und war froh, alles überstanden zu haben“, berichtet Autor Stefan Back.
Und er hörte auf zu rauchen. Mit 38 Jahren, einfach so. Ohne Kaugummis, ohne Hilfsmittel, aus eigener Kraft. Das war am 29. September 1999.
„Das Wichtigste ist, die Eigenmotivation zu stärken, die Ursachen für die Sucht zu begreifen“, erklärt Stefan Back. Und man sollte sich im Klaren sein, warum man selbst mit dem Rauchen aufhören möchte, dass für diese Anstrengung eine gewisse innere Einstellung nötig ist. Unsere Gedanken steuern das Verhalten. Nur wer wirklich motiviert ist, hält dauerhaft durch. Um mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es ein gut funktionierendes Selbstmotivations-Programm, mit dessen Hilfe man die Kontrolle übers eigene, automatisierte Verhalten wieder zurückerobern kann: eine Änderung des Denkens, die Lebensqualität mit dem Rauchen verbindet, der Abbau von Ängsten vor körperlichem Entzug, Rückfall oder Gewichtszunahme, eine grundlegende Identitätsänderung, bei der man vom Raucher zum Nicht-Raucher wird.
„Man braucht keine Methode, um endgültig Nichtraucher zu werden, sondern nur die richtige Einstellung. Ich höre selbst mit dem Rauchen auf und bin nicht auf Experten angewiesen, die mir nochmals ein Stück meines Selbstbewusstseins nehmen“, sagt Back.
Hilfreich sei, dass es keine Entzugserscheinungen gebe, die passieren nur im Kopf! Auch die gefürchtete Gewichtszunahme sei in der Regel schnell aufgefangen.
„Es handelt sich nicht um eine Nikotin-, sondern um eine Rauchsucht! Es muss Klick machen, sonst funktioniert es nicht“, erklärt der Autor, der hofft, dass dieser Klick durch sein Buch vielen Rauchern hilft, den guten Silvestervorsatz in die Tat umzusetzen.
Weitere Infos über das Buch, über die Philosophie und das Leben von Stefan Back findet man auf der Internetseite www.stefan-back.de.
Autorin: Gerlinde Ehehalt (mit freundlicher Genehmigung des Stuttgarter Wochenblattes)
Stefan Back bei Radio StarFM
16.11.2004
Die Raucher werden immer mehr unter Druck gesetzt, sei es durch die neue EU-Tabakrichtlinie, ständige Rauchverbote oder permanente Verteuerungen von Tabakwaren. Momentan sind sogar Überlegungen im Gange, gesetzliche Regelungen einzuführen, um dem Raucher seine Raucherpausen vom Lohn oder Gehalt abzuziehen. Die beste Lösung ist und bleibt es daher, endgültig Abschied vom Glimmstängel zu nehmen.
Damit würde sich, zumindest für den frischgebackenen Nichtraucher, jegliche Diskussion in dieser Hinsicht erübrigen.
Aufgrund der Erfolge des Buches "Der sichere Weg zum Nichtraucher" wurde der Radiosender "Radio Star F.M. auf Stefan Back aufmerksam und führte am 16.11.2004 ein Interview, um die Hörer zum Nichtrauchen, zumindest zum Nachdenken, zu bewegen.
Das ungekürzte Interview können Sie hier direkt anhören (ca. 2,5 MB / mp3-file). Sie benötigen hierfür lediglich ein soundfähiges Gerät und - je nach Internetverbindung - etwas Geduld.
Das Interview als Text
Lars Peter Schwarz
Es geht Rauchern also immer mehr an den Kragen. Vielleicht also doch allerhöchste Zeit, sich mal das Aufhören wenigstens doch zu überlegen, obwohl es nicht einfach ist. Stefan Back ist Autor und er hat das Buch „Der sichere Weg zum Nichtraucher“ geschrieben, bei uns ist er jetzt am Telefon. Schönen guten Morgen Herr Back.
Stefan Back
Schönen guten Morgen Herr Schwarz.
Lars Peter Schwarz
Sie waren selbst auch starker Raucher und das über lange Zeit. Wo liegt denn das Problem in unserer Gesellschaft Ihrer Meinung nach?
Stefan Back
Ich habe 22 Jahre sehr stark geraucht bzw. mit der Zeit immer mehr geraucht. Das ist ja das Wesen einer Sucht, dass man im Lauf der Zeit immer mehr raucht. Das Problem unserer Gesellschaft, deshalb biete ich keine Methode an, ist, dass ich einfach der Meinung bin, die Methoden selbst tragen zum Großteil dazu bei, dass die Raucher bei der Stange bleiben, weil sie einfach die Ursachen des Rauchens an sich nicht angehen. Es muss nur „die richtige Einstellung“ stimmen, dann klappt es auch ohne Entzug, ohne Gewichtszunahme.
Lars Peter Schwarz
Welche Tipps geben Sie denn, um mit dem Rauchen aufzuhören?
Stefan Back
Der wichtigste Tipp eigentlich ist zunächst einmal, dass man nicht von einer Gewohnheit oder von einem Laster ausgeht, sondern wirklich von einer Sucht, von einer sehr schweren Sucht. Also man muss es sich bewusst machen, dass es sich um eine wirkliche Sucht handelt. Und das Zweite – der Trick an der ganzen Sache ist, dass es wirklich keinen Trick gibt beim Rauchen aufhören, es ist wie eine große Seifenblase, die, wenn man das entsprechende Wissen hat und wenn der Schalter im Gehirn umgelegt wurde, dann eben zerplatzt. Und, als Voraussetzung, um erfolgreich Nichtraucher zu werden, dass man alle Ängste, die mit dem Nichtrauchen verbunden sind, verliert.
Lars Peter Schwarz
Welche Ängste genau sprechen Sie da jetzt an?
Stefan Back
Es gibt keine Entzugserscheinungen, es gibt keine Gewichtszunahme, es gibt keine Nikotinsucht, sondern eben eine Rauchsucht, das Nikotin spielt keine Rolle beim Aufhören, man sollte keine Hilfsmittel verwenden, keine Ersatzbefriedigungen wie Schokolade usw. zu sich nehmen, und ich denke, da hat man schon viel gewonnen, wenn man diese Punkte berücksichtigt.
Lars Peter Schwarz
Wie lange hat’s denn bei Ihnen gedauert mit dem Aufhören allgemein.
Stefan Back
Im Prinzip war es bei mir innerhalb von einer Sekunde, wenn man es genau nimmt, als sich der Schalter umgelegt hat. Bei mir war der ausschlaggebende Punkt, denke ich mal, ein Besuch in Körperwelten, als ich den Raucher sah, ich denke, die meisten Zuhörer wissen wovon ich spreche, als ich da davor stand nach 22 Jahren ziemlich starken Rauchens, da wurde bei mir der Schalter umgelegt auf Nichtrauchen. Das war eine Sekunde...
Lars Peter Schwarz
Hm, wenn ich das so höre, Herr Back, dann muss ich ehrlich sagen, ich gehe jetzt erst mal eine rauchen.
Stefan Back
Na ja, gut, dann, wenn Sie mit Genuss rauchen, dann viel Spaß, aber ich denke, kein Raucher raucht wirklich mit Genuss und bewusst mit Genuss...
Lars Peter Schwarz
Da haben Sie auch wieder Recht. Was geben Sie uns als Schlusswort mit auf den Weg?
Stefan Back
Ich sag einfach: Probleme haben wir generell überall, in allen möglichen Bereichen, aber jede Gesellschaft lebt ohne Sucht einfach besser. Ich denke, das sollte uns in der gesamten Gesellschaft viel wert sein, ohne Sucht zu leben – und die Lebensqualität der gesamten Gesellschaft wäre auf jeden Fall besser. Auch wenn es andere Probleme ökonomischer Art nach sich ziehen würde.
Lars Peter Schwarz
Dann danke ich Ihnen für’s Gespräch, Herr Back, und viele Grüße in’s Schwabenland nach Stuttgart.
Stefan Back
Tschüss nach Nürnberg vielen Dank.
Lars Peter Schwarz
Wenn Du auch mit dem Gedanken spielst, das Rauchen zu beenden, dann hast Du jetzt wahrscheinlich die allerbeste Gelegenheit dazu. Wir helfen Dir dabei und schenken Dir das Buch „Der sichere Weg zum Nichtraucher“ von Stefan Back, erschienen im TRIGA Verlag. Rufe jetzt einfach an und hol’ Dir deine Ausgabe ab...
Stefan Back bei Antenne Thüringen
01.03.2004
Der größte private Radiosender in Thüringen, Antenne Thüringen, führte ab 01.März 2004 – auf Grund der erneuten Preiserhöhung für Zigaretten – eine Nichtraucheraktion unter dem Motto „Wir hören auf“ durch.
Einige Mitarbeiter von Antenne Thüringen und hoffentlich auch viele Zuhörer haben erfolgreich mit dem Buch „Der sichere Weg zum Nichtraucher“ von Stefan Back das Rauchen beendet. Der Radiosender gab viele Tipps zum Nichtrauchen und versuchte möglichst viele Raucher zum Aufhören zu bewegen.
Unter anderem wurden 8 Nichtraucherbücher empfohlen. Buchtipp Nr. 1 war „Der sichere Weg zum Nichtraucher“ von Stefan Back, der auch die Aktion unterstützte und begleitete.
Das ausführliche, ungekürzte Interview von Stefan Back bei Antenne Thüringen mit Moderator Andi Schneider können Sie wahlweise nachlesen oder direkt hier anhören (ca. 2,5 MB / mp3-file). Sie benötigen hierfür lediglich ein soundfähiges Gerät und - je nach Internetverbindung - etwas Geduld.
Das Interview als Text
Andi Schneider
Ab heute werden die Zigaretten wieder teurer und viele wollen jetzt aufhören. Ich nicht, ich will nicht aufhören. Mich ärgert es zwar, dass die Zigaretten jetzt teurer werden, aber irgendwie, ja ich weiß nicht, warum ich nicht aufhören will. Eigentlich schmeckt mir die Zigarette viel zu gut und warum sollte ich dann aufhören? Herr Back, was sagen Sie denn?
Stefan Back
Ja, also da muss ich zunächst mal fragen, was schmeckt Ihnen denn an der Zigarette überhaupt, beschreiben Sie mal den Geschmack.
Andi Schneider
Es ist schwierig, ich glaube das ist mehr so die ganze Atmosphäre rund um eine Zigarette. Wenn man dann sitzt und hat gegessen und es entspannt irgendwie, es ist, ja, wirklich schmecken tut es nicht, da haben Sie Recht.
Stefan Back
Ja, es sind eher die Programme, die in Ihrem Gehirn ablaufen. Der Geschmack wird uns oder Ihnen als Raucher eingeredet – es hilft gegen Stress, bei Langeweile, zur Entspannung, etc. Das sind Programme, die im Gehirn ablaufen, die bei einem Raucher, der jetzt 10, 20, 30 Jahre raucht irgendwo im Gehirn fest verankert sind. Und diese Programme laufen ab, zumal ihr Gehirn ja zusätzlich noch durch das Nikotin gefüttert wird, und insofern schmeckt Ihnen die Zigarette, in dem Glauben sind Sie zumindest.
Andi Schneider
Kann ich das Programm löschen?
Stefan Back
Das Programm können Sie löschen, aber es dauert auf jeden Fall einige Jahre, bis es komplett gelöscht ist. Aber das ist nicht schlimm. Ich vergleiche es immer mit der Währungsumstellung DM auf Euro. Wir haben immer noch teilweise Programme, die in DM laufen, und genauso sieht es beim Raucher aus, der aufhört zu rauchen. Da laufen Programme ab, das sind im Prinzip Impulse, die immer wieder an die Zigarette erinnern. Aber letzten Endes sind es nur Gedanken, einfach Gedanken, wie Sie jetzt noch manchmal in DM denken oder rechnen. Und nach ein paar Jahren sind die Programme komplett gelöscht. Denken werden Sie aber immer an die Zigarette, aber es sind nur Gedanken.
Andi Schneider
Das stimmt. Die einen essen zu viel, die anderen trinken zu viel, ich rauche eben. Was ist so schlimm dran? Nennen Sie mir noch einmal, außer der Gesundheit natürlich, Vorteile, damit Sie mich überzeugen können aufzuhören.
Stefan Back
Ja gut, es ist ja so, der Nichtraucher sieht nur Vorteile in seinem Tun, in seinem Nichtrauchen, der Raucher sieht immer beides. Vorteile beim Nichtrauchen liegen ganz klar auf der Hand. Sie haben immer mehr Geld in der Tasche, Sie können entscheiden, ob Sie rauchen oder nicht rauchen, Sie sind also frei, Sie sind gesund, gesünder auf jeden Fall, zumindest nicht schuld, wenn Sie krank werden. Wenn Sie rauchen, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, krank zu werden. Sie haben mehr Selbstvertrauen, da Sie ohne Zigarette, ohne Stütze, ohne Ihre Krücke leben, und, Sie haben einfach mehr Lebensqualität, insgesamt – und keine Nachteile, ich sehe keine Nachteile, wenn Sie nicht rauchen.
Andi Schneider
Aber es ist ja schon so, dass es irgendwie verbindet. Wenn man in der Kneipe sitzt mit anderen Rauchern, es ist gemütlicher.
Stefan Back
Gut, es ist gemütlicher für Sie als Raucher, man darf nicht vergessen, es sind 70% Nichtraucher, das heißt für die wird es dann ungemütlich in der Kneipe, die finden es gar nicht so gemütlich. Und wenn Sie sagen, es ist gemütlicher, es verbindet, dann verbinden Sie sich immer noch mit der Minderheit. Das nur vorab. Gemütlich heißt, dass ich es mir als Nichtraucher genau so gemütlich machen kann zu Hause, in der Kneipe, egal wo. Wie gesagt, es sind Programme, die Ihnen eingeimpft wurden, von Geburt an, und die Sie durch ihr jahrelanges Rauchen 10 oder 20 Jahre verfestigt haben. Es verfestigt sich im Gehirn, und die Gemütlichkeit, die wird herbeigeredet. Nichtraucher finden es genau so gemütlich, allerdings nicht in der Kneipe, wo es nach viel Rauch stinkt.
Andi Schneider
Ich merke schon, Sie sind eine harte Nuss, Herr Back. Sie sind selbst seit dem 29.09.1999 trocken oder clean, ich weiß nicht, wie man das sagt. Wie oft haben Sie sich schon gedacht: Mann, jetzt würde ich gerne mal eine rauchen?
Stefan Back
Also, jetzt würde ich gerne einmal eine rauchen habe nie gedacht. Für mich war das Ganze mit der letzten Zigarette erledigt, die ich Ende September 1999 geraucht habe. Ich habe nur gedacht: Ich bin froh, dass ich nun nicht mehr rauchen muss. Ich habe hierzu auch eine private Geschichte. Ich hatte zum Beispiel vor 2 Jahren eine Lungenembolie, lag einen Tag auf der Intensivstation und dachte immer wieder: „Bin ich froh, dass ich nicht mehr rauchen muss“. Bei mir hat sich das eigentlich innerhalb von wenigen Stunden, Tagen geändert, in das Bedauern für Raucher, die eben nicht anders können, die gezwungen sind, zu rauchen. Gedacht an die Zigarette habe ich oft – als ich mein Buch schrieb sowieso, aber auch jetzt natürlich im Interview, etc. Ich werde immer wieder an das Rauchen erinnert, das geht ja auch gar nicht anders, es rauchen ja 30%, aber ich wollte nie wieder rauchen, nie wieder!
Andi Schneider
Kann es denn jeder schaffen dieses Programm, dieses Eingefahrene zu löschen? Ist es wirklich so einfach?
Stefan Back
Es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, Voraussetzungen, um überhaupt Nichtrauchen zu wollen. Der Wunsch muss da sein. Das hängt mit dem Leidensdruck zusammen. Jeder Raucher versucht ja die ganze Sache zu verdrängen, hofft immer gesund zu bleiben...
Andi Schneider
Ich möchte Sie mal kurz unterbrechen Herr Back. Was muss ich denn als erstes tun, wenn ich mit dem Rauchen aufhören möchte? Was muss als erstes da sein? Der Wunsch aufzuhören ist wahrscheinlich ganz wichtig, oder?
Stefan Back
Der Wunsch aufzuhören wird sich über Jahre hinweg aufbauen. Auch bei mir war es nicht so, dass ich innerhalb von ein paar Tagen oder Stunden zum Nichtraucher wurde. De facto ja, aber es hat sich über Jahre aufgebaut, immer mehr Leidensdruck, immer mehr die Sorge, ich werde krank, die Ängste, ich könnte krank werden, ich könnte meine Rente nicht mehr erleben, ich bekomme ein Emphysem. Das waren gesundheitliche Gründe, die natürlich dann mit Mitte 30 eine immer größere Rolle spielen. Die Lunge pfeift. Also, da spielt der Leidensdruck eine ganz große Rolle, der sich aber über Jahre hinweg aufgebaut hat, bei jedem aufbaut. Das ist eine Phase, und dann irgendwann kommt der erste Aufhörversuch, sicherlich auch bei Ihnen. Irgendwann haben Sie sicherlich auch versucht aufzuhören, weil, keiner raucht ja gerne oder bewusst, entscheidet sich für das Rauchen. Und dann ist irgendwann der Wunsch da, die letzte Zigarette zu rauchen.
Andi Schneider
Also, ich glaube, ich habe schon irgendwo resigniert, ich habe es mal geschafft 13 Monate, dann wieder angefangen, und seit dem sage ich mir immer wieder: „Ach, du schaffst es ja eh nicht“.
Stefan Back
Ja, Sie befinden sich in einem Teufelskreis. Es gibt viele, die hören 10 Mal auf, und beim 11. Mal glauben Sie nicht mehr dran. Sie glauben schon beim 1. Mal nicht dran. Also, ich denke, jeder hat so 2, 3, 4 Versuche, bis er es mal wirklich packt. Auch ich hatte 2 Versuche. Man darf sich da nicht entmutigen lassen. Vor allem: Was ich eben ankreide, sind die zig verschiedenen Methoden, die immer wieder angeboten werden, verschiedene Methoden für die gleiche Sache, oder, wenn man das Rauchen als Krankheit sieht, für die gleiche Krankheit. Ich würde mich wundern, wenn ich zum Arzt ginge bzw. zu 50 verschiedenen Ärzten und jeder sagt etwas anderes, jeder hat eine andere Methode oder Therapie. Insofern dürfen Sie sich da nicht entmutigen lassen, weil Sie wahrscheinlich irgendwann einmal mit Willenskraft aufgehört haben oder vielleicht auch mit Nikotinpflastern. Ich sage: Keine Methode, die Einstellung muss richtig sein, die Vorbereitung, und dann klappt es auch. Ich bin natürlich auch von anderen Richtungen beeinflusst, ganz klar, aber ich denke, dass ich es relativ gut erfasst habe, weil ich selbst ja über 20 Jahre bis zu 2 Schachteln täglich geraucht habe und ohne Entzugserscheinungen mit Gewichtsabnahme aufgehört habe.
Andi Schneider
Aber wie geht das, wie geht das genau? Ist das ein ganz langer Prozess, oder wenn ich jetzt so ein bisschen schwankend bin und eigentlich rauche ich gerne, und eigentlich will ich gar nicht aufhören, und ja, jetzt werden sie wieder teurer, aber ich bekomme sie dann vielleicht ein bisschen günstiger, kaufe mir jetzt noch ein paar Stangen... Was muss passieren in mir, damit das funktioniert, was ist wirklich der Clou, der Dreh?
Stefan Back
Der Clou, der Dreh ist: Ich muss ganz klar als Fazit sagen, nach einigen Jahren Erfahrung – ich habe ja auch schon einige Einzelberatungen durchgeführt und sehe ja auch viele E-Mails, die ich bekomme – dass die Raucher einfach zu viel aufbauen. Der Trick ist: Es gibt keinen Trick. Es ist wie ein großer Luftballon, der aufgeblasen wird, und wenn man hinein sticht, hat sich alles in Luft aufgelöst. Der Dreh ist, sich vorzubereiten, die Einstellung muss stimmen, der Wunsch muss da sein, als Voraussetzung, und in dem Moment, in dem man dann die endgültige Entscheidung trifft, die man dann auch nicht mehr in Frage stellen darf, in dem Moment ist man Nichtraucher. Man muss nicht 1 Jahr warten, wie von manchen Experten eingeredet wird, oder 3 Jahre oder 5 Jahre vielleicht sogar, man ist dann Nichtraucher, wenn man weiß, dass man nicht mehr rauchen wird. Dieses Wissen ist dann der eigentliche Dreh. Dann hat man die Sache überstanden. Das große Problem bei Ihnen ist auf jeden Fall: Wenn Sie jetzt wieder einen Aufhörversuch, und die Betonung liegt auf Versuch, starten, dann wissen Sie nicht: Schaffe ich es? Sie wissen es nur dann irgendwann einmal, wenn Sie sterben, in vielleicht 40 oder wie viel Jahren (hoffentlich lange), aber dann wissen Sie es. Ich weiß jetzt schon, dass ich nicht mehr rauche. Das Wissen ist der entscheidende Punkt für mich.
Andi Schneider
Also psychologisch, ohne Entzugserscheinungen?
Stefan Back
Ohne Entzugserscheinungen. Entzug heißt vom Wort her schon: Ihnen wird etwas entzogen. Das heißt, dass Sie damals, als Sie aufgehört haben, nicht die definitive, bewusste Entscheidung getroffen haben, sondern aus irgendwelchen Gründen, wahrscheinlich aus zu viel Angst weiter geraucht haben. Als Sie aufhörten, haben Sie das kleinere Übel in Kauf genommen. Wenn ich die Entscheidung treffe, die endgültige Entscheidung, dann treffe ich die Entscheidung, aktiv, mir wird als Raucher nichts entzogen, also kann es schon einmal keinen Entzug geben. Und übrig bleiben dann nur Gedanken, wie ich es vorhin sagte, Gedanken an das Rauchen, zum einen, und geringe körperliche Begleiterscheinungen, die in 3, 4, 5 Tagen vorbei sind.
Andi Schneider
Meine Angst ist nur, eine alte Redensart: Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Stefan Back
Ja, Sie gehen dann mit Willenskraft an die Sache heran, und das denke ich mal, ist der Fehler von den meisten Rauchern. Man muss einfach überzeugt sein von der Sache, in dem man die Vorteile und die Nachteile sieht. Man braucht keine Willenskraft oder keinen großen Willen, sondern man muss sich einfach der Sache bewusst werden. Im Gegenteil, wenn jemand – die Erfahrung habe ich gemacht – einfach zu großen Willen hat oder Willenskraft hat, zu stur ist, dann wird es schwierig. Er muss offen sein, er muss ehrlich zu sich selbst sein, und irgendwann, im Verlaufe meines Buches beispielsweise oder anderweitig, wenn er sich damit beschäftigt, sollte es dann „Klick“ machen, das berühmte „Klick“ im Gehirn. Man braucht keine Willenskraft dazu.
Andi Schneider
OK. Eines noch. Wie kann ich vermeiden – als ich damals aufgehört habe, waren es knapp 10 bis 15 Kilo, die auf die Hüften kamen – dass ich zunehme?
Stefan Back
In dem Sie einfach ganz normal weiter essen. Das heißt: Ich unterscheide in dieser Richtung zwei Phasen. Die 1. Phase hängt mit dem in Anführungsstrichen „Nikotinentzug“ zusammen. Anführungsstriche, da es sich eigentlich ja nicht um Nikotinentzug handelt, aber mit dem Verlust an Nikotin zusammenhängt. Der Nikotinverlust verursacht Hungergefühle, Sie werden als frischgebackener Nichtraucher mehr Hunger haben und zwangsläufig mehr essen. Sie werden, wie ich es auch getan habe, in kurzer Zeit 4, 5 Kilo zunehmen. Die ersten 2, 3 Wochen unter Umständen. Sie werden dann aber, wenn Sie, ohne Verlustprobleme aufhören, das Rauchen also beenden, nicht aufgeben, nach 3 bis 4 Wochen ganz normal weiter essen. Dann hat sich alles normalisiert, Sie haben nicht mehr Hungergefühl, und Sie sollten dann eben Ersatzbefriedigungen, Schokolade etc. lassen. Und wenn Sie sich normal weiter ernähren, vielleicht ab und zu einmal gesünder mit Obst und Salat, dann werden Sie mit absoluter Sicherheit nicht zunehmen, garantiert nicht. Vielleicht, wenn Sie die Ernährung umstellen – wenn Sie wie gesagt ohne Verlustprobleme, ohne Opfer aufhören – werden Sie meiner Ansicht nach, wie ich es auch getan habe, 10 bis 12 Kilo Gewicht reduzieren können.
Andi Schneider
Was mache ich in einem schwachen Moment?
Stefan Back
In einem schwachen Moment denken Sie einfach: Der schwache Moment geht nach 5 oder 10 Sekunden vorbei, wenn Sie überhaupt schwache Momente haben. Wenn die Impulse kommen, dann kann es sein, dass Sie an die Zigarette denken, aber schwache Momente sollte es, wenn es eine sichere Sache sein soll, gar nicht geben.
Andi Schneider
Aber das kommt doch sicherlich, oder?
Stefan Back
Ja, aber schwacher Moment heißt Definitionssache. Was verstehen Sie unter „schwachem Moment“?
Andi Schneider
Wo ich Lust darauf habe und dem dann nachgebe. Und niemand hier ist, der jetzt sagt“ „Finger weg, das machst du jetzt nicht“...
Stefan Back
Sehen Sie, und genau das ist der Unterschied meiner Sichtweise zu vielen anderen Methoden, die nur das Symptom „Rauchen“ therapieren, nämlich in dem sie sagen: „Du darfst nicht, du musst Raucher meiden, du musst willensstark sein, ... Ich sage, die Lust am Rauchen, ist mir mit der letzten Zigarette vergangen, weil ich die Ursachen und die ganzen Hintergründe durchschaut habe. Und wenn ich das durchschaut habe, mit dem Verstand, mit dem Gefühl, das auch im Hintergrund steht natürlich, aber vor allem mit dem Verstand, dann kann mir nichts mehr passieren, dann habe ich auch keine Lust mehr, wie Sie sagen, auf Zigaretten.
Andi Schneider
OK. Herr Back, wissen Sie was, Sie haben mich neugierig gemacht, ja, ich werde mir das mal genau überlegen, ob ich nicht doch zum Nichtraucher werde, gesünder wäre es alle Mal und günstiger auf Fälle auch. Ich bedanke mich.
Stefan Back
Ich bedanke mich auch Herr Schneider, vielen Dank...